Das kommt:
30.11.2024 Adventsmarkt auf dem Linkenheimer Rathausplatz
Natürlich mit uns und unserem Leckereienstand. Besucht uns und lasst es Euch gut gehen!
Natürlich mit uns und unserem Leckereienstand. Besucht uns und lasst es Euch gut gehen!
Dream on - Träum weiter! Wie kann man mit so einem Liedtitel eine Chorparty beginnen. Aber wenn der Song im Original von der Alt-Hardrockband "Aerosmith" stammt, schläft man dabei gewiss nicht ein. Unser Coro Minuetto gab mit dieser Rockballade zum Auftakt auch gleich die Richtung für diesen Abend vor: Hart aber herzlich! Mit "Viva la Vida" von Coldplay ging es danach auch gleich richtig zur Sache. Wer bisher noch nicht wusste, was man sich unter "roman calvary choirs" vorstellen muss, der wusste danach, dass die römischen Kavalleristen sicher keine Chorknaben waren. Und wahrscheinlich hätte unser Dirigent Özer Dogan vorher gar keinen Taschenspielertrick gebraucht, damit unsere Zuhörer im Bürgerhaus sich von den Plätzen erhoben und die ersten Tanzbewegungen im Publikum zu bemerken waren. Nach dem Motto "Nur nicht gleich übertreiben" nahm Özer Dogan dann erst mal wieder den Fuß vom Gaspedal. "You are the reason" von Calum Scott bediente auch die Stehblues-Klientel. Scheinbar romantisch ging es dann auch mit dem Hit "Marry you" von Bruno Mars weiter. Der findet, dass so ein traumhafter Abend eine gute Gelegenheit sei, einen Heiratsantrag zu machen. Die Frage, ob das daran liegt, wie die Braut ihn anschmachtet, oder eher an seinem Schwips (schließlich war im Eintrittspreis für den Abend ja ein Glas Sekt inkludiert), wird auch nach mehreren Refrains nicht aufgeklärt. Aber zum Mitsingen war's schön.
Mit "Radioactive" von Imagine Dragons bogen wir dann mit Vollgas auf die Zielgerade ein. Erste Zugaberufe blieben erfolglos. Es sollten ja noch vier weitere Chöre an diesem Abend für Stimmung sorgen. Also Abgang Coro minuetto und Auftritt der "Nummern Girls". Unsere Jungsängerinnen Melanie und Lea hatten sich für jeden Chor des Abends eine kleine szenische Anmoderation überlegt. Mit weißem Hemd, Hosenträgern und schwarzer Fliege kündigten sie charmant den Männerchor des Sängerbundes Linkenheim an. Unsere Männer hatten sich Lieder aus ihrer Jugend ausgesucht. Ein bisschen Doo-Wop Songs und ein bisschen Rock'n Roll kamen beim Publikum richtig gut an. Bei den "Blue Suede Shoes" wurde dann mächtig mitgeschwooft. Dass aber auch Männer Gefühle haben, zeigten sie mit "Unchained melody". Eine Melodie, die jeder kennt, aber keiner weiß, von wem sie ist. Die vom Publikum eingeforderte Zugabe wurde mit dem Badnerlied belohnt.
Szenenwechsel: die beiden Nummerngirls in eleganter Abendrobe annoncierten den ersten Gastchor, Carmina mundi aus Graben-Neudorf. Ebenso elegant mit roter Blume am Revers präsentierten die Sängerinnen mit ihrer Chorleiterin Sabine Deutsch Highlights aus ihrem Repertoire. Vom ruhigen "Lenas Song" bis zu Aretha Franklins Soul-Klassiker "Say a little prayer" reichte ihr Spektrum. Das Publikum war begeistert. Erst recht, als es mit dem 50er Jahre Schlager "Ich will keine Schokolade" in die Pause verabschiedet wurde. Im Foyer konnte bei kleinen Snacks und erfrischenden Getränken ein erstes Fazit des Abends gezogen werden. Für die Besucherinnen und Besucher war das Urteil dem Beifall nach klar. Eine tolle erste Halbzeit, bei der die Partystimmung schon schnell von der Bühne ins Publikum übergesprungen war. Bei den Veranstaltern war die Halbzeitanalyse noch etwas zwiespältig. Große Zufriedenheit, dass das Bürgerhaus bis in die letzte Reihe voll besetzt war und so viele Gäste aus nah und fern gekommen waren. Aber auch etwas Enttäuschung, weil Viola Hoffmann, die Dirigentin von CHORiander aus der Pfalz, kurzfristig erkrankt war und ihr Chor, der im Programm nach der Pause singen sollte, nicht auftreten konnte.
Bereits zur Pause war unser Publikum begeistert ins Foyer geeilt, um sich dort von einem schon ganz schön heißen ersten Teil mit kühlen Getränken zu erfrischen. Den zweiten Teil des Abends eröffneten die "Zhardten Töne"- der moderne Frauenchor des Sängerbundes Linkenheim. Nach zwei etwas ruhigeren Stücken rüsteten die Sängerinnen outfitmäßig auf. Shopping Bags von Gutschi und Versatsche, prall gefüllt mit Accessoires vom Feinsten und Schuhen edelster Provenienz, wurden auf die Bühne geschleppt. Visuelles Highlight bildeten mit Sicherheit die pinkfarbenen Gazehandschuhe, die nur von Modebanausen aus der hinteren Reihe mit schnöden Spülhandschuhen verwechselt werden konnten. Das dazu passende Lied "Made you look" stammt von Meghan Trainor. Nach diesem fast brandaktuellen Hit im besten Fünfziger-Jahre Doo-wop-Sound verabschiedeten sich die Sängerinnen mit einer grandiosen Soulnummer von der Bühne. "It's raining men": toll gesungen und mit einer gelungenen Choreographie in Szene gesetzt überzeugten die "Zhardten Töne" das Publikum.
Als letzter Chor des Abends brannte dann der Chorus of Concord mit seinem Dirigenten Wilke Lahmann, unterstützt von der "Rhythmusmaschine" Aldo Martinez, zum Finale auf der Bühne ein furioses Feuerwerk ab. Mit der Rocky-Hymne "Eye of the tiger" ging es vom ersten Ton an gleich richtig zur Sache. Es folgte eine rockige Interpretation des Coronashantyohrwurms vom "Wellerman" und abschließend ein Medley, bei dem die Sängerinnen und Sänger aus Mörsch kaum eine bekannte Rocknummer ausließen. Fetzige Kostüme und viel Bewegung brachten die Halle dann vollends zum Toben.
Simone Wildschütz musste dann doch einige Minuten warten, bis der Beifall etwas nachließ und sie Ihre Abmoderation beginnen konnte. Weil bei einer Party ja nicht geredet werden soll fiel die Dankesrunde unserer ersten Vorsitzenden an die Gastchöre, die vielen Helfer und das Publikum aus kurz und knapp aus. So knapp, dass sie beinahe das Dankeschön an den großartigen musikalischen Leiter der Linkenheimer Chöre, Özer Dogan, vergessen hätte. Als dann von ganz hinten im Saal plötzlich mit einem lauten "A Wop bam boom" zur Party gerufen wurde, strömten zu Travoltas "We go together" alle Sängerinnen und Sänger des Abends nochmal auf die Bühne und stimmten dort dann gemeinsam die Sister Sledge-Nummer "We are familiy" an. Mit diesem Lied auf den Lippen verließen dann alle die Bühne und begaben sich sofort in die Partyzone.
Dort erwartete bereits unser DJ Ivo die Tänzerinnen und Tänzer. Und Ivo gönnte keinem eine Verschnaufpause. Der Beat aus den Boxen erlaubte kein Ausruhen und auch keine Unterhaltung, so dass nur Abtanzen angesagt war. Obwohl es auch immer wieder lohnte, ein Auge auf DJ Ivo zu werfen, der seine Musikmischung stets mit verrückten Requisiten und Tänzchen garnierte. Die gut bestückte Bar verhinderte glücklicherweise, dass man bei so vielen Aktivitäten nicht verdurstete.
Ein Konzept, das Freunde fand. Die stimmungsvoll ausgeleuchtete evangelische Kirche in Linkenheim war schon 10 Minuten nach Öffnen der Türen bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Standing Ovations nach gut anderthalb Stunden Konzert haben uns gezeigt, dass es den Zuschauern genau so gut gefallen hat, wie uns. Und so blieben viele von ihnen auch noch da und ließen den wundervollen Abend bei Glühwein mit uns zusammen ausklingen.